Über uns

1925

Eine lange Tradition

Der Weinbau hat in der Familie Federer eine lange Tradition. Das Bild zeigt Jakob Federer, den Vater der heutigen Hauptaktionäre, zusammen mit seinen Eltern beim Wimmet im Jahr 1925 (Jakob ist der Kleine, der auf dem Boden sitzt).

Im Sommer 2005 hatten die Geschwister Jakob Federer-Aepli und Elisabeth Federer Heule die Vision, das alte Weingut Stegeler wieder neu zu beleben und konnten Freunde und Bekannte für die Realisierung des Projektes gewinnen. Das Interesse war überwältigend. Bereits im März 2006 wurde die Weingut Stegeler AG gegründet.

In den Jahren 2006 und 2007 wurde das steile Gelände terrassiert. Entlang von sieben Kilometern Terrasse wurden darauf rund 7000 neue Rebstöcke gepflanzt.

Reben im steilsten Gelände von Berneck

Die Stegeler Reben wachsen in sehr steilem Gelände, an bester Südlage und sind so ideal der Sonnenbestrahlung ausgesetzt. Sie werden nach den naturnahen Methoden der „integrierten Produktion“ (IP) bewirtschaftet. Dies bedeutet aktive Förderung des Lebensraums im Rebberg für eine Vielfalt von Tieren und Pflanzen.
Sieben verschiedene Traubensorten gedeihen seit der Neubepflanzung im Jahre 2007 im Stegeler-Rebberg. Mit Cabernet Jura und Cabernet Cortis sind dies zwei vielversprechende rote Neuzüchtungen und mit Merlot, Diolinoir sowie Pinot-Noir, drei bestens etablierte rote Rebsorten. Abgerundet wird das Sortiment mit den weissen Johanniter- und Rheinrieslingtrauben.

Resistente Rebsorten Piwi-Züchtungen ein Teil unserer Traubensorten

Bevor wir 2007 im Stegeler neue Reben pflanzten, beschäftigten wir uns intensiv mit obigen Begriffen. Aus welchen Traubensorten können wir interessante Weine keltern, welche das Jahr über möglichst wenig Pflanzenschutz nötig haben?

Ein kleiner Ausflug in die Rebbaugeschichte.

Im 19. Jahrhundert wurde aus Amerika die Reblaus sowie der falsche und der echte Mehltau eingeschleppt. In den europäischen Weinbaugebieten vermehrten sich diese epidemisch – mit katastrophalen Auswirkungen! Ein Grossteil der Reben starb ab. Mit chemischen Mitteln war weder der Reblaus noch dem Mehltau beizukommen. Es zeigte sich jedoch, dass die Reblaus in Amerika keine Schäden anrichtete. Die amerikanischen Reben gehörten zu anderen Arten der Vitis. Mittels Pfropftechnik werden seither die verschiedenen Sorten der europäischen Vitis vinifera (rund 10 000 Sorten wie Pinot noir, Cabernet, Riesling etc.) auf amerikanisches Wurzelholz gepfropft. In dieser grossen Krise begann in Südfrankreich der Arzt und Rebzüchter Albert Seibel mit der Erforschung neuer Reben. Er kreuzte amerikanische mit europäischen Pflanzen, um Resistenzeigenschaften gegen die Reblaus sowie gegen den Mehltau zu suchen. Bei unbehandelten Reben kann Mehltau auch heute ganze Ernten vernichten. Im biologischen Weinbau wird heute mit Kupfer und Schwefelpräparaten, im integrierten Weinbau mit abbaubaren synthetischen Mitteln vorgegangen.

Unsere Vision

Unsere Vision war von Anfang an, möglichst ohne Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, Trauben zu ernten. Ein Rebzüchter mit ähnlicher Vision ist Valentin Blattner aus dem jurassischen Soyhières. Er gilt heute europaweit als wohl erfolgreichster Züchter von neuen Sorten. Cabernet Jura, von der rund 700 Stöcke in unserem Rebberg wachsen, ist eine seiner erfolgreichsten resistenten PIWI-Züchtungen (PIWI = pilzwiderstandsfähig). Die Mutter ist bekannt: Cabernet Sauvignon. Beim Vater hingegen handelt es sich um eine nicht namentlich bekannte resistente Sorte. Vielleicht eine Züchtung von Seibel im letzten Jahrhundert? Der Begriff «Jura» nimmt einzig auf Blattners Wohnregion Bezug. Kreuzungen unter Traubensorten kommen auch in der Natur spontan vor. Cabernet Sauvignon etwa entstand aus der Kreuzung Cabernet Franc x Sauvignon Blanc. Bei den Stegeler Rebsorten gibt es verschiedene Verwandtschaftsbeziehungen. Merlot entstand aus Magdeleine Noire des Charentes x Cabernet Franc. Cabernet Jura und Merlot sind also «Ur»-Enkel. Cabernet Sauvignon wiederum ist die Mutter des Cabernet Cortis. Sein Vater ist die weisse resistente Sorte Solaris. In Solaris’ Ahnengalerie findet sich eine Seibelzüchtung. Die im Solaris eingekreuzte Sorte Seyval kommt wiederum im Johanniter vor. Von diesem wachsen im Stegeler rund 2500 Stöcke. Sie steuern 90% des Weins für den sehr beliebten Duett bei.

Stegeler Weinpost Erscheint unregelmässig

In unregelmässigen Abständen bieten wir mit unserer Weinpost aktuelle Informationen und Hintergrundwissen rund um die Weingut Stegeler AG und den Weinbau an.